1) Wenn ein Trüffel unter der Erde bleibt, ohne geerntet zu werden, zerfällt er und verrottet, indem er eine große Menge von Sporen freisetzt. Diese Sporen sind in Ascisäcken im Trüffelfleisch vorhanden. Die Verbreitung der Sporen kann auch durch Tiere wie Wildschweine, Vögel oder Eichhörnchen statt finden. Diese Tiere werden durch den starken Geruch angezogen. Die Sporen überleben Frost, Trockenheit und bleiben viele Jahre keimfähig.
2) Die Wurzeln der Wirtsbäume verursachen das Keimen der Sporen. Vermutlich geschieht dies durch ausgesendete Botenstoffe der Wurzeln. Durch das Keimen der Sporen entwickelt sich ein Pilzgeflecht aus Hyphen (Myzel). Der Trüffel kommen öfters in Unisex-Kolonien vor. Ein Geschlecht dominiert. Um eine Fortpflanzung zu ermöglichen, müssen Tiere die Sporen des fehlenden Sex wieder einführen.(1). Auf Trüffelplantagengeschieht die durch ein Nachimpfen mit einem Sporengemisch (Inoculum).
3) Im Boden kommunizieren das Trüffelmyzel und die Baumwurzeln über chemische Signale miteinander und wachsen aufeinander zu, bis sie sich treffen. Sobald sie in Kontakt sind, umwickeln die Pilzhyphen die Wurzel und dringen dann zwischen die Zellen der äußeren Schicht der Wurzel ein.
4) Durch diesen Zusammenstoss zwischen dem Pilz und der Wurzel, wird eine neue Struktur erzeugt: die Ektomykorrhiza. Auf der Ebene der Mykorrhizen findet der Nährstoffaustausch der Symbiose statt. Der Baum liefert den Trüffeln Zucker (Kohlenhydrate) aus der Photosynthese, während der Pilz den Baum mit Mineralsalzen (Phosphor) versorgt. (Quelle: gardensnursery.com)
Durch das Myzel des Trüffels vergrössert der Baum die Aufnahme von Nährstoffe über die Wurzeln bis 50 mal.
Der Trüffel kann keine Assoziation mit streng Endomycorrhizalen Pflanzen eingehen, wie z.B. den meisten Obstbäumen, einigen Waldbäumen (Ahorn, Esche...) oder Zierpflanzen und Weinreben. Das Bild zeigt eine Ektomykorrhiza auf einer Wurzel.
5) Wenn sich 2 genetisch verschiedene Myzelzellkerne treffen, verschmelzen diese. Es entsteht ein zweikerniges Myzel, welches nun fortpflanzungsfähig ist. Mit günstigem Wetter kommt es zu Trüffelsex und auf dem Myzel bilden sich kleine Kugeln, die Primordien ("Trüffelembryonen").(3)
In der Fruchtbildungsphase bekommen die Trüffel langsam ihre rundliche Form. Die "kleinen" Trüffel lösen sich von der Wurzel und werden unabhängig. Das Wachstum der Trüffel ist nicht stetig. So wächst der Perigord in den ersten Wochen (Juni, Juli) wenig im Vergleich zum August und September. Nach einiger Zeit hat der Perigord die volle Grösse und geht in die Reifung. Sommerregen ist für das gute Wachstum des Perigord unablässlich.
6) Nach der Wachstumsphase wird der Trüffel reif und bekommt seinen unwiderstehlichen Duft. Der Perigord hat ein Aroma, das aus 250 verschiedenen Molekülen besteht . Fünf oder sechs dieser Moleküle enthalten Schwefel und Dimethylsulfid, was Wildschweine, Eichhörnchen und Mäuse anzieht.
(1) http://espritdepays.com/gastronomie-terroirs-viticulture/produits-terroirs-perigord/les-truffes-du-perigord/la-botanique-de-la-truffe
2)www.biorxiv.org/content/10.1101/073650v3 , trufflefarming.wordpress.com/2016/10/16/...ruffle-reproduction/
3)www.trueffelbaumschule.de/index.php/was-sind-trueffel.html